Deutsche Film- und Medienbewertung

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Vor zwölf Jahren kam Dario Aguirre nach Deutschland, um Filmemacher zu werden. Eines Tages erhält er einen Anruf von seinem Vater aus Ecuador, der große Probleme hat. Sein Restaurant ist pleite, er selbst ist hochverschuldet und auch die Ehe der Eltern wird von einer Krise erschüttert. Kurzerhand reist Dario nach Ambato, um seine Familie zu unterstützen. Doch seine mittlerweile westeuropäisch geprägte Lebenswelt lässt sich nicht so leicht mit den Vorstellungen seines Vaters vereinbaren, und seine Ansichten zu einem geregelten Restaurantbetrieb sind in Ecuador ebenfalls nur sehr schwer umzusetzen.

Dario Aguirre gelingt mit seinem Dokumentarfilm eine charmante wie auch subjektive Annäherung an einen Generations- und Kultur-Konflikt. Sowohl für die schwierige finanzielle Situation, als auch für die Trennung der Eltern oder das problematische von Kommunikationslosigkeit geprägte Vater-Sohn-Verhältnis findet er adäquate dokumentarische Mittel. Das brillant eingefangene Lokalkolorit wird von skurrilen, lebensnahen Momenten unterstützt. Aguirres Film ist ein sehr persönliches Porträt, das aber universelle Themen verhandelt und schließlich in einem ergreifenden, psychologischen Familiendrama kulminiert. Obwohl Aguirre immer die nötige filmische Distanz und den Respekt vor dem Gefilmten wahrt, wecken die Figuren und Geschehnisse im Zuschauer doch stets ein hohes Maß an Sympathie. Die Rettung eines Restaurants wird so zu einer berührenden Suche nach Familie und den eigenen Wurzeln.

 

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) vergibt die Auszeichnung: Dokumentarfilm, Prädikat besonders wertvoll